Dezember , Uhr In der heutigen Kommunikationswelt ergeben sich seltsame Kontaktmöglichkeiten. So lernte ein Jähriger aus Ahrensburg ein gerade erst zwölf Jahre alt gewordenes Mädchen aus Wismar über das Medium Whatsapp kennen und verliebte sich in sie.
Beide hatten mindestens einmal Sex miteinander. Und dafür musste sich der Ahrensburger jetzt vor dem Amtsgericht verantworten. Im vergangenen März traf der junge Mann das Mädchen zum ersten Mal. In der Folge kam es zu vier sexuellen Handlungen, mindestens einmal auch zum vollzogenen Geschlechtsverkehr im Auto des Angeklagten. Gegenseitig schickte sich das Paar Fotos von ihren Geschlechtsteilen, der Angeklagte sendete ihr auch ein Video mit Aufnahmen seiner Selbstbefriedigung.
Der Angeklagte hatte noch keine andere sexuelle Erfahrung, er wirkt schüchtern. Er ist nicht vorbestraft und lebt noch bei seinen Eltern. Zurzeit arbeitet er in einem Teilzeitjob und möchte eine Ausbildung als Tischler machen. Wegen seiner Depressionen war er schon vorher in Behandlung.
Nach der Aufdeckung hatte er Selbstmordgedanken und begab sich für zehn Wochen in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Für eine Zwölfjährige sei es sicher begeisternd, wenn sich ein Jähriger für sie interessiere. Der Angeklagte bestreitet solche Neigungen aber glaubhaft. Der Gutachter der Jugendgerichtshilfe beschreibt ihn als grunddepressiv mit wenig Selbstvertrauen. Der Angeklagte habe Schwierigkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen. Die Staatsanwältin weist ihn auf den Strafrahmen hin.
